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Natur pur & Nudelsuppe

2 Wochen Vietnam | Familien-Rundreise

Meine Route: Hanoi – Sa Pa – Hanoi – Ha Long – Insel Cat Ba – Ninh Binh – Hanoi

The Vietnam Way

Schon mal Ei im Kaffee gehabt? Oder einen 60 Zoll Flachbildfernseher auf einem Moped transportiert? Oder auf einem Kinderstuhl sitzend versucht Nudelsuppe auf zwei Stäbchen zu balancieren, während einen halben Meter neben dir ein Zug vorbeirauscht? Vietnam machts möglich.

Schon die ersten Meter in Hanoi sind ein Kulturschock: Auf den Straßen herrscht Anarchie und das Gesetz des Dreisteren. Wer zögert verliert und kann gegebenenfalls bis zum gestrigen Tag warten, denn die Flut an Mopeds reißt hier zu keiner Tageszeit ab.

Hanoi in a Nutshell

Wir merken schnell, dass der todesmutige Schritt auf die Straße notwendig ist, wenn man Meter machen will. Total überfordert eiern wir mit unserem Backpacks zu unserem Hotel und sehen aus wie frisch geduscht als wir im Voyer Platz nehmen. Wir werden mit Frischetüchern und frisch gebrühtem Tee in Empfang genommen. Keine 5 Minuten später sind wir eingecheckt und wir studieren das Wellness Menü – der Plan für den Abend ist gesetzt. Wir holen uns 3 Suppen vom Pho-Stand nebenan aufs Zimmer und lassen uns im Anschluss so richtig durchkneten. Für das volle Abendprogramm inklusive Übernachtung und Essen zahlen wir umgerechnet 30€ pro Person. Damit lässt es sich gut einschlafen.

Den folgenden Tag nutzen wir um Hanoi weiter unsicher zu machen. Oder besser gesagt: um von Hanoi weiter verunsichert zu werden.

Auf der Liste stehen der Präsidenten Palast (allerdings nur von außen, Besucher sind im Inneren nicht zugelassen), die Tran-Quoc Pagode, die berühmte Train Street und der Nachtmarkt. Wir schlendern am Ho Tay See entlang, machen zahlreiche Tee-Pausen, genießen eine Chilli-Mango im Gehen und versuchen uns durch das Gewirr von herbhängenden Kabeln hindurchzuducken um keinen Schlag zu bekommen.

Umso elektrisierender ist unser nächstes Ziel, denn Abendbrot gibt es auf der Trainstreet, Hanois wohl berühmtester Sehenswürdigkeit. Auf den Schienen zwischen den zahlreichen Buden und Essensständen balancierend, spotten wir den perfekten Platz für unser Dinner und genießen wenige Minuten unsere Vorspeise in vollen Zügen. Oder besser gesagt: direkt neben vollen Zügen. Ein älterer Herr gibt ein Zeichen, daraufhin verschwindet in Minutenschnelle alles was nicht niet- und nagelfest ist von den Gleisen. Das belebte Gässchen transformiert sich zum Durchgangsbahnhof und schneller als wir Frühlingsrolle sagen können, braust auch schon der Zug eine Nasenlänge an uns vorbei. Zum Dessert schlagen wir uns den Bauch beim Nachtmarkt voll und lassen uns durch den Trubel von Leuten, Lärm und Gerüchen zwischen Souvenir- und Essensständen hindurch treiben.

Wieder im Hotel angekommen buchen wir an der Rezeption (die meisten Hotels in Vietnam haben idealerweise ein eingebautes Reisebüro und Tagestrips lassen sich sehr spontan buchen) unseren 3-Tages-Trip nach Sa Pa für den folgenden Tag. In der Frühe parkt bereits unser Luxusmobil vor der Tür. Wir lehnen uns in unseren Massagesesseln zurück und genießen den Blick auf die satt grünen Reisfelder während sich unsere Großraumlimousine die Serpentinen hochschraubt.

Papa in Sa Pa

Am Nachmittag werden wir von userer lokalen Reiseleiterin Chou durch die Straßen des Bergstädtchens hinunter ins märchenhafte Banh Cat Cat. Schon auf dem Weg dahin begegnen uns immer wieder Damen in vermeindlich traditioneller Kleidung, Chou erklärt uns allerdings dass es sich hierbei nur um Touristen (vorwiegend Chinesen) handelt, die vor der malerischen Kulisse Fotos machen wollen. Banh Cat Cat mit seinem epischen Wasserfall und den kleinen mit Laternen und Bändern geschmückten Holzbrücken und Häusern, lädt allerdings auch förmlich zum Fingerwundknipsen ein. Wir bestaunen noch ein paar traditionelle Tänzer in ihrer Disziplin bevor wir uns wieder den Berg hinauf quälen.

Für den nächsten Tag ist der Aufstieg in Chous Heimatdorf geplant inkusive Homestay Übernachtung bei unserer Reiseleitein. Für die Reisfeldwanderung haben wir uns den besten Zeitpunkt ausgesucht, denn es regnet den. ganzen. Tag. Begleitet werden wir von einer älteren Dame und ihrer jugendlichen Enkelin. Es geht schmale Junglepfade hinauf und hinab und wir kämpfen uns durch Gestrüpp, Gestein, Sturzbäche und Schlammlawinen (dies ist keine Übertreibung) langsam vorwärts. Während wir, in unserer neuesten Wandeeausstattung, Probleme haben uns auf den Beinen zu halten, balancieren die 3 zierlichen Damen elfengleich in ihren Gummistiefeln vor und neben uns her und assistieren uns beim Kampf gegen den Schlamm. Die ältere Dame hält meinen Vater am Arm damit er nicht ausrutscht und wir können uns das Schmunzeln nicht verkneifen.

Während einer kurzen Rast wärmen wir uns bei einem warmen Tee auf und Chu zeigt uns wie die Einheimischen ihre Sachen weben und färben. Der Weg hinauf zu Chus kleinem Dorf ist malerisch schön und die Farbe der Reisfelder ist so extrem saftig grün, dass es sich kaum auf Fotos festhalten lässt. Nach unserer erfolgreichen Berg-hochrutsch-Aktion erreichen wir am späten Nachmittag das Farmhaus von Chu und ihrer Familie. Wir wärmen uns am Feuer auf und werden eingeladen mit ihr und ihrem Sohn Frühlingsrollen zu rollen, während wir gebannt den Geschichten zum Dorfleben lauschen.

Am nächsten Morgen genießen wir Bananen-Reis-Crepes mit einem aremberaubenden Blick von Chus Terasse aus; denn die Regenwolken haben sich verzogen und geben den Blick frei auf ein surreales Reisfeld-Panorama. Wir schlüpfen in unsere immer noch nassen Wanderschuhe und machen uns auf den Rückweg nach Sa Pa.

Long Nights in Ha Long

Zwei weitere Fahrten im fahrenden Massagestuhl und einem Zwischenstopp in Hanoi erreichen wir die Anlegestelle unseres schwimmender Luxusunterkunft für die nächsten zwei Nächte: Es geht hinaus in die Ha Long Bucht.

Ein Pool auf dem Vordeck, ein verglastes Bad und Balkon mit Bick auf die Bucht, Willkommenscocktails und ein reichlich gefülltes, mehr als appetitliches Buffet sind nur ein kleiner Teil der Annehmlichkeiten, die wir geboten bekommen. Die folgenden 48 Stunden nutzen wir jede freie Minute um uns durch alle angebotenen Aktivitäten zu arbeiten: Wir paddeln in kleinen Kayaks zwischen den majästetischen Felsen der Bucht hindurch, springen ins Wasser, weichen im Pool auf, lassen uns auf dem Sonnendeck braten, schlagen uns am Buffet den Bauch voll, genießen ein paar (zu viele) Gläschen auf unserem Kabinenbalkon, blamieren uns beim Night-Time Karaoke und nehmen völlig verkatert am early-Bird-yoga mit Blick auf den Sonnenaufgang teil und halten zwischendurch immer wieder inne um die an uns vorbei ziehenden, grünen, absurd schönen Felsen der Bucht zu bewundern.

Insel Cat Ba

Nach unserem Luxus-Mini-Dampfer kommt uns die Fahrt auf der Passagier- und Autofähre vor wie ein Downgrade. Besser gesagt wie ein Absturz. Blanke, überfüllte Bänke, kaum Sonnenschutz, keine Toilette. Kein Karaoke. Dafür ein günstiges Ticket und zwei Stunden und eine Taxifahrt später checken wir auch schon ein.

Nach so viel Luxus nehmen wir uns am nächsten Tag mal ein bisschen Wildnis vor und visieren Đỉnh Ngự Lâm an, ein kleiner Nationalpark im Zentrum der Insel, Aussicht inklusive. Wir parfürmieen uns großzügig mit Mückenschutz ein und bestellen todesmutig ein paar Mopeds an der Hotelrezeption. Wenig später erscheint auch schon der lokale Mopedverleiher unseres Vertrauens und übergibt uns unsere erstaunlich intakt wirkenden Gefährte.

Es ist sicher, haben sie gesagt. Es wird Spaß machen, haben sie gesagt. Also schwinge ich mich auf mein Mobil und lande meinen ersten Fahrversuch gekonnt im Straßengraben. Nach ein paar weiteren Instruktionen und zwei weiteren Nahtoderfahrungen, schaff ich es auf die Straße und wir rollen an Feldern vorbei und der Küste entlang zu unserem Ziel.

Durch Unterholz und Bambusstauden und etwas das an eine Treppe erinnert schlagen wir uns hoch zum Aussichtspunkt und werden mit einer sensationellen Aussicht auf die begrünten Berggipfel belohnt. Während wir da sitzen, bedürftig an unseren Wasserflaschen nuckeln und unsere buchstäblich schweißgebadeten Shirts in der Sonne trocknen und uns nach unserem Jungledurchbruch wie Pioniere des Individualtourismus fühlen, entdecken wir am Holzpfeilder der Aussichtsplattform einen bescheidenen Sticker mit der Aufschrift „Nett hier. Aber warst du schon mal in Baden-Württemberg?“ Tief gerührt von so viel Lokalpatriotismus treten wir den Rückweg an und bewegen uns für den Rest dieses Tages keinen Zentimeter mehr von unseren gepolsterten Poolliegen.

Ninh Binh – Welcome to Tam Coc Wonderland!

Wieder auf dem Festland angekommen, nehmen wir Kurs auf unser letztes Etappen-Ziel: die Provinzstadt Ninh Binh.

Eine abenteuerliche Fahrt im Touribus mit Stop bei einer „Raststätte“, bei der wir uns mit allerlei gefährlich bunten Süßigkeiten eindecken und einer Toilettenlosen-Toiletten-Erfahrung später (man nehme eine WC-Anlage europäischen Standards, entferne Schüsseln, Spülung und Wände zwischen und tadaa: eine öffentliche vietnamesische Provinz-Toilette!) werden wir auf einer staubigen Landstraßenkreuzung abgeladen. Verwirrt schauen wir uns um. Keine 5 Minuten später erscheint eine Gestalt am Horizont: Ein kleiner Vietnamese mittleren Alters nähert sich rasendschnell auf einem Moped und kommt vor unseren fragenden Gesichert zum Stehen. „Madame Anabell Juuu??“ Ich nicke. „Okeee, car is on the wayyy“. Bevor wir die Information verarbeiten können, ist der kleine Mann schon wieder verschwunden, uns Gepäck verstaut und wir befinden uns in einer klimatisierten Limousine Richtung Unterkunft.

Bevor wir uns versehen sind wir eingecheckt, auf der Terrasse platziert und halten Mama Tam Cocs berühmten Erfrischungscocktail in den Händen. Papa Tam Coc (alias der wilde kleine Mann auf dem Moped) setzt sich für ein Schwätzchen zu uns und lässt uns an seiner überdimensionalen Friedenspfeife ziehen. Eigentlich hatten wir vor uns noch ein wenig im Dorf umzusehen, doch unsere Gastgeber und zwei Pärchen weiterer Gäste machen ein Fortkommen unmöglich.

Um den Tisch: 10 Leute auf minikleinen Bänken. Auf dem Tisch: ein großer Topf mit gewürztem Wasser. Und eine Million kleiner Schälchen mit einer Variation aus Fisch, Fleisch und Gemüse, wie wir sie zuvor noch nie gesehen haben. Über dem Tisch: Eine resolute Mama Tam Coc, die Auftischanleitungen erteilt, Schüsseln rotiert während sie Tabletts mit weiteren Schalen jongliert. An diesem Abend lernen wir nicht nur eine Menge Wissenswertes über die Vietnamesische Lebensweise und Essgewohnheiten, sondern auch wie gastfreundlich und neugierig die Vietnamesen sind. Zum Nachtisch gibt es frisch mit der Machete vom Baum gehackte Jackfruit und Papa Tam Coc noch stolz seine Hühnerzucht vor.

Alleine unser Besuch beim Tam Coc Wonderland ist schon ein Highlight, am nächsten Tag werden wir dann bei der Besichtigung Ninh Binhs alterwürdigen Tempelanlagen noch einmal ordentlich aus den Socken gehauen.

Hier einmal eine kurze Zusammenfassung unserer letzten Vietnam-Station (es lohnt sich ALLES – am besten mehr als einen Tag einplanen!):

1. Mua-Höhe: Ungeschlagen auf Platz 1! Wer nach einem Aufstieg von über 500 Stufen eine extrem (!) spektakuläre Panoramaaussicht auf die umliegende Berg-und Tempel-Landschaft und die Reisfelder genießen möchte, sollte auf jeden Fall Sonnencreme, ein Ersatz-Shirt und mehrere Flaschen Wasser im Gepäck haben. Zudem machen sich die Seerosen-Felder unglaublich gut als Fotomotiv.

2. Trang An: Ein UNESCO-Weltkulturerbe, bekannt für seine beeindruckenden Karstformationen und Höhlen, ebenso für die romantische Landschaft und die alterwürdigen Pagoden. In kleinen Bötchen lässt man sich hier durch die Tempelanlage schippern…ein absolutes Träumchen.

3. Bai Dinh Pagode: Eine der größten Pagoden in ganz Vietnam und definitiv einen Besuch wert. Hier auf jeden Fall mehr Zeit einplanen, denn die Anlage besteht aus mehreren Gebäuden, unter anderem einem großen Glockturm und einem kleinen aber feinen 10-Meter-Buddha. Die gute Nachricht: die Wanderstiefel können zuhause bleiben, denn es gibt einen Shuttle-Service.

4. Tam Coc: Oft als „Halong-Bucht an Land“ bezeichnet, ist Tam Coc bekannt für seine atemberaubenden Karstlandschaften und Bootstouren durch die malerischen Höhlen entlang des Ngo Dong Flusses. Much wow.

5. Bich Dong Pagode: Diese historische Pagode, die in eine Felslandschaft eingebettet ist, bietet eine wunderschöne Aussicht und lädt zum Entspannen ein. Sie besteht aus drei Tempeln, die auf verschiedenen Ebenen liegen. Must go!

Land & Leute

SERVICE wird hier groß geschrieben. Hier gibt es kein Problem, das nicht geläst, keinen Trip der nicht gebucht werden kann. Mit Englisch kommt man hier wunderbar zurecht und auch wenn die Vietnamesen eine andere Idee von Sicherheit im Straßenverkehr haben, kann man sich doch im Allgemeinen sehr sicher fühlen.

Essen

Du magst Frühlingsrollen, Nudelsuppe, Meeresfrüchte, Gemüse und frische Früchte? Perfekt! Was anderes wird es nämlich nicht geben 😀 Pho wird hier zudem zu jeder Tageszeit serviert. Dafür kommt man sich nach einem Vietnam-Urlaub unglaublich schlank und gesund vor – Detox für Körper & Seele.

Fazit für Vietnam

Vielseitig & einzigartig! Atemberaubend schön, köstlich, layed-back und ein bisschen verrückt – Vietnam ist ein Reiseziel für sich und verdient definitiv mehr als zwei Wochen für eine Erkundungstour. Zudem lässt es sich hier günstig auskommen und auch mit einem mittelschmalen Portemonnaie muss man hier auf ein bisschen Dekadenz nicht verzichten.

Empfehlungen vom Reise-Junkie

Hände Weg vom Mietwagen! Es macht wenig Sinn sich in Vietnam selbst ein Fahrzeug zu mieten, da aufgrund der „Straßensituation“ die Versicherungssummen verständlicherweise astronomisch sind. Zudem kann man auch eine ganze Menge Schweiß und graue Haare sparen, wenn man sich für die preisgünstigen und übertrieben komfortablen Gruppen-Limousinen entscheidet.

Yay, Homestay! Auch wenn die vielen Luxus-Hotels in Vietnam mehr als erschwinglich sind, sollte man einige Nächte in Homestays verbringen. Nicht nur unterstützt man dadurch die Lokals, sondern bekommt zudem die einzigartige Möglichkeit einmal in einen vietnamesischen Haushalt hineinzuschnuppern. Meistens wird man sogar in den Kochprozess integriert und man kommt, neben spannender Geschichten, auch in den Genuss selbst gemachter Frühlingsrollen! Unsere absolute Lieblings-Unterkunft, bleibt ungeschlagen das Tam Coc Wonderland (hier gibts Abends übrigens ein kostenloses Blüten-Fußbad und frische Früchte inklusive!)

Must See:

  • Sa Pa Reisfelder
  • Banh Cat Cat ancient village
  • Hanoi Train Street
  • Hanoi Night Market
  • Hanoi Hang Ma St. bei Nacht
  • Ha Long Bay Cruise
  • Ninh Binh Hang Mua-Höhe
  • Ninh Binh Tran An
  • Ninh Binh Bai Dinh
  • Ninh Binh Tam Coc
  • Ninh Binh Dong Pagode

Must Try:

  • Hanoi Note Cafè
  • Hanoi Cafè Giang
  • Hanoi Social Club
  • Hanoi Banh Mi 25

Es ist sicher, haben sie gesagt...

AnabellGlobetrotterin

Pho-licious – Vietnams Nudelsuppe

Pho, die Seele der vietnamesischen Küche, ist eine Schale voller Wohlbefinden. Die klare Brühe, angereichert mit Gewürzen und Kräutern, vereint kräftige Aromen mit gesunden Zutaten. Ob als wärmende Mahlzeit am Morgen oder sättigendes Abendessen – diese Nudelsuppe ist kalorienarm und nährstoffreich. Besonders köstlich: Das zarte Rindfleisch, das in der heißen Brühe direkt in der Schale gart. Ein Genuss, der nicht nur den Magen, sondern auch die Seele wärmt. Achtung, es wird feurig!

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