Tradition und Futurismus im Einklang
TAG 1
Erster Blick auf Tokio
Lange fast zu lange haben mein Mann ich gewartet, diese große Asienreise zu wagen. Japan soll ein sicheres Land für Reisende sein und jetzt sitzen wir endlich im Bus vom Flughafen Tokio zum zentralen Hauptbahnhof, Tokyo Station. Die vielen neuen Eindrücke sind aufregend und faszinierend. Der Kontrast von futuristischen Wolkenkratzern und traditionellen Tempeln in grünen Parkanlagen lässt uns staunen. Die Straßen sind sauber und die Architektur beeindruckend vielfältig – von hypermodernen Gebäuden bis hin zu charmanten, alten Stadtvierteln.
Als wir uns dem Stadtzentrum nähern, sind die Eindrücke überwältigend – Neonlichter, riesige Werbetafeln, Menschenmassen in ständiger Bewegung und dichter Verkehr. Trotz dieser geschäftigen Aktivität gibt es eine geordnete Effizienz, der Verkehr fließt dicht und ruhig, die Menschen bewegen sich schnell trotzdem mit einer beeindruckenden Ruhe.
Hotel im Wolkenkratzer & japanische Herzlichkeit
Wir stehen umgeben von Hochhäusern, der Himmel – kaum zu sehen – es ist grau und nieselt leicht. Wir stehen an der richtigen Adresse: Marunouchi Trust Tower Main. Aber wo ist unser Hotel? Wir sehen hinter einer Glasfront einen mittelgroßen Raum mit einem Empfangstisch: Entrance Shangri-La. Der Eingang erscheint uns winzig für ein großes Internationales Hotel. Wir gehen durch die Tür und werden sofort von einer liebenswürdigen jungen lächelnden Frau mit einer tiefen Verbeugung begrüßt.
Dieses Lächeln,
diese Freundlichkeit,
diese Höflichkeit,
diese ehrerbietende
Verbeugung, diese
Herzlichkeit und
diese Ruhe werden
uns auf unserer
ganzen Reise durch
Japan begleiten.
Sie geleitet uns die wenigen Meter zum Lift. Der Empfang ist im 28. Stockwerk Das Hotel selbst erstreckt sich über die Stockwerke 28 bis 37 des Gebäudes, also insgesamt 10 Stockwerke. Nach kurzer Wartezeit dürfen wir vorzeitig in unser Zimmer. Die Aussicht ist beeindruckend. Wir können vom Zentrum Tokyos bis zum Hafen schauen.
Japanisches Sprichwort: »Hyaku go yori issho«
»Ein Lächeln ist hundert Worte wert.«
Das japanische Klo ist eine Reise wert
Unser Zimmer hat viele Überraschungen. Ich gehe ins Bad. Das WC hat einen eigenen kleinen Raum. Ich öffne die Tür und das Klo wird aktiv:
1. Der Deckel öffnet sich von selbst.
2. Der Sitz ist angenehm vorgewärmt.
3. An der Seite leuchtet ein Display mit verschiedenen funktionen auf: what you want to do?
4. Ich muss die Spülung von soft bis stark einstellen und mich zwischen Bidet und Po-Bereich entscheiden.
5. Ein Programm für Trocknen gibt es auch. Für Europäer gibt es aber auch noch Papier.
6. Noch eine Entscheidung 🙂 Wieviel Wasser 💦 zum Spülen möchte ich benutzen und drücke wieder einen Knopf.
Beeindruckt stehe ich auf und stehe noch ratlos im Raum, da entscheidet das Klo für mich, vorsichtshalber den Deckel zu schließen und schon mal zu spülen.
Übrigens in den öffentlichen Toiletten spielt meist Musik oder Vogelgezwitscher. Japaner sind sehr diskret – besonders im öffentlichen Raum.
Ein Nachmittag rund um Tokyo Station
Am ersten Nachmittag nach dem langen Flug erkunden wir das historische und moderne Herz der japanischen Hauptstadt zu Fuß. Startpunkt ist unser Hotel im Marunouchi Trust Tower Main. Es ist ein kurzer Weg zum Tokyo Station. Wir vermeiden Menschenmassen, indem wir die entspanntere Marunouchi-Seite nutzen, die auch architektonisch interessant ist. Das Handy ist ein sicherer Führer.
Nehmt euch Zeit, um das wunderschöne Marunouchi-Gebäude des Bahnhofs mit seiner rotbraunen Backsteinfassade und den klassischen Kuppeln zu bewundern. Es wurde 1914 eröffnet und spiegelt die Architektur, die im westlichen Stil des frühen 20. Jahrhunderts gestaltet ist wieder. Wir finden viele Sitzmöglichkeiten, und genießen den Blick auf das imposante Gebäude. Danach lassen wir uns ins Tokyo Station treiben.
Wir sind durstig. An jeder Ecke gibt es Automaten mit Getränken, wir werden sie überall in Japan finden.
Japanische Getränkeautomaten
Meine Tipps zur Bezahlung
In Tokyo sind Getränkeautomaten (vending machines oder 自動販売機, jidōhanbaiki) allgegenwärtig und bieten eine große Auswahl an Getränken, von Wasser und Tee bis zu Softdrinks und Kaffee. Was die Zahlungsmethoden betrifft, hast du mehrere Optionen:
1. Münzen und Bargeld
Münzen (Yen): Viele Getränkeautomaten akzeptieren Münzen, speziell 10, 50, 100 und 500 Yen.
Scheine (Yen): Einige Automaten akzeptieren auch 1.000-Yen-Scheine, vor allem an größeren Standorten.
2. Karten und elektronische Zahlung
Suica/Pasmo Karten: Die meisten modernen Automaten akzeptieren Prepaid-Karten wie Suica oder Pasmo, die in Japan weit verbreitet sind und ursprünglich für den öffentlichen Nahverkehr entwickelt wurden. Diese Karten können bequem aufgeladen und an Automaten zum Bezahlen verwendet werden, indem man sie einfach an das Lesegerät hält.
Kreditkarten: In einigen Fällen, vor allem bei neueren Automaten, können auch Kreditkarten (z. B. Visa oder Mastercard) verwendet werden, dies ist jedoch noch nicht flächendeckend verbreitet.
Mobile Bezahlung: Einige Automaten unterstützen auch Mobile-Payment-Optionen wie Apple Pay oder Google Pay, insbesondere in den großen Städten wie Tokyo.
Fazit
Während Münzen und Bargeld immer noch eine sichere Zahlungsmethode sind, werden moderne Zahlungsmethoden wie Suica, Pasmo oder sogar Kreditkarten zunehmend akzeptiert, besonders in den zentraleren und moderneren Bereichen Tokyos. Eine Suica oder Pasmo Karte ist besonders praktisch, da sie nicht nur für Automaten, sondern auch für Züge, Busse und Geschäfte verwendet werden kann.
TAG 2 – Tokyos Zentrum
Japanisches Frühstück – mein Highlight
Wir sind noch im Tiefschlaf als unsere Handys klingeln. In Europa ist es 2 Uhr morgens. Noch müde fahren wir vom 34. Stockwerk zum Frühstücksraum im 27. Stockwerk. Wir werden mit vielen Verbeugungen zu einem Fenstertisch geleitet. Die Aussicht ist atemberaubend.
Ich liebe die japanische Küche und bin gespannt auf das Frühstück. Es gibt zwei verschiedene Buffetts – international / europäisch und asiatisch. Eine Tasse Kaffee brauche ich zum Aufwachen und beobachte, was was sich Japaner bestellen. Das Frühstück ist für sie eine wichtige Mahlzeit und unterscheidet sich stark von dem, was ich von einem westlichen Frühstück erwarte.
Ich möchte alles probieren und entdecke das Herzstück des japanischen Frühstücksbuffets: Seidentofu. Es ist eine weiche, seidige Variante von Tofu hat eine zarte Textur, die perfekt mit verschiedenen Beilagen wie eingelegtem Gemüse, Algen und frischen Kräutern harmoniert. Zusammen mit einem Spritzer Soyasoße entsteht ein Gleichgewicht aus Umami, Säure und Frische.
Leider habe ich die Qualität Tofu in Europa noch nicht gefunden.
Ich bin nicht zierlich, denn ich esse gern und manchmal zu viel, wenn es schmeckt. Dieses Frühstück ist mein kulinarisches „Japan-Highlight“: harmonisch, gesund und dabei auch sättigend. Mit dieser Grundlage bleibe ich bis zum Nachmittag satt und habe kein Bedürfnis nach etwas Süßem zwischendurch.
Auf dem Weg zum Kaiserpalast
Von der Tokyo Station laufen wir der breiten, von Bäumen gesäumten Gyoko-dori entlang. Diese Straße führt direkt zum Kaiserpalast und ist angenehm flach. Immer wieder nutze ich eine der zahlreichen Sitzbänke und staune.
Wieder erleben wir den Kontrast der futuristischen Wolkenkratzer und der großen Weite und Parkanlagen, die den Kaiserlichen Palast umgeben. Zum Glück reisen wir im Oktober, das Wetter ist grau und verhangen, aber der große Touristenansturm ist vorüber.
Vom kaiserlichen Gelände kann nur der Obstgarten besucht werden. Leider bei ist er bei unserem Besuch geschlossen. Wir bummeln zur berühmten Nijūbashi-Brücke, die oft auch als „Doppelte Brücke“ bezeichnet wird. Sie besteht tatsächlich aus zwei Brücken: der vorderen Steinbrücke, die Seimon Ishibashi und der dahinter liegenden Eisenbrücke, der Seimon Tetsubashi.
Die Brücke führt zum inneren Bereich des Kaiserpalasts und ist das symbolische Eingangstor zum Palast. Mit ihren eleganten Bögen und der Laternen gilt sie als eines der bekanntesten Wahrzeichen des Kaiserpalastes. Sie ist nur für spezielle Anlässe zugänglich, etwa wenn die kaiserliche Familie das Gelände verlässt oder betritt.
Der loyale Samurai und sein Pferd
Auf dem Rückweg ins Geschäftszentrum stoppen wir an der berühmten Reiterstatue – ein Hotspot für Instagram, Facebook und TikTok Content. Japaner sind Selfieverliebt. Sie warten geduldig, bis sie ein Bild allein mit der Reiterstatue von Kusunoki Masashige in einer heroischen Pose machen können.
Kusunoki Masashige war ein loyaler Samurai und Militärstratege des 14. Jahrhunderts, der für seine Treue zum Kaiser Go-Daigo während der Kamakura-Zeit bekannt war. Er gilt als Symbol für Loyalität und Pflichtbewusstsein. Sein Denkmal ist das Bekannteste in der Nähe des Kaiserpalastes.
Windowshopping und flanieren
Auf dem Rückweg zum Hotel im Shin-Marunouchi Building gibt es einige kleine versteckte Plätze. Auch am KITTE Einkaufszentrum, das in einem historischen Postgebäude untergebracht ist, gibt es viele kleine Läden und einen schönen Indoor-Garten. Besonders die Dachterrasse ist ein Highlight, wir haben einen großartigen Blick auf die Tokyo Station.
Auch wenn ich nicht shoppen will, flanieren wir zum Abschluss entlang der eleganten Marunouchi-Naka-dori. Die Straße ist ruhig und von Bäumen gesäumt. Die exklusiven Geschäfte und stilvollen Cafés könnten in Paris, London oder New York sein. Die Gehwege sind breit und angenehm, mit vielen Bänken zum Ausruhen. Am Nachmittag finden wir den Eingang unseres Hotels im Marunouchi Trust Tower Main.
Japanischer High-Tea mit Halloween-Kitsch
Die Kombination aus Japans Liebe zum Kitsch und der Begeisterung für Halloween ist einfach unschlagbar! Man könnte meinen, die Japaner haben Halloween perfektioniert. Überall ist uns bei unserem Stadtbummel jede Art von Halloween Dekoration begegnet, aber unser Halloween High Tea im Hotel werden wir nie vergessen.
Afternoon Tea wird unsere erste Mahlzeit nach dem Frühstück. Der Tisch wird wie in einem Londoner Traditons Hotel vorbereitet und dann wird die Etagere mit großem Zeremoniell präsentiert. Jedes Gebäck und jedes Schnittchen hatten einem Hauch von Gruselfaktor und eine Prise süßem Übermaß an Detailverliebtheit und es war köstlich.
Seidentofu-Frühstück à la Tokio
Das Herzstück des japanischen Frühstücksbuffets ist Seidentofu. Es hat eine weiche, seidige Textur und einen milden Geschmack, der sich hervorragend mit verschiedenen Beigaben kombinieren lässt. Eine fantastische Grundlage für ein leichtes und gesundes Frühstück. Hier sind einige köstliche und ausgewogene Vorschläge, die du zu Seidentofu essen kannst:
”Mit Ruhe und Gelassenheit eure Angelika
AngelikaEntdeckerin